Vor dem Kauf eines neuen Kompressors sollte man sich Gedanken machen, welcher Kompressor notwendig ist, um die täglichen Aufgaben in der Zahntechnik oder in der Praxis vernünftig zu erledigen. Hierzu ist eine genaue Analyse Ihrer Geräte und dem Verwendungszweck des Kompressors erforderlich. Denn von der Größe, Ausstattung und Leistung des Kompressors hängt nicht zuletzt auch der Preis ab. Doch nicht immer ist der teuerste auch gleichzeitig der beste Kompressor. Die folgenden Aspekte sind somit wichtig, damit Sie Ihren individuell passenden Kompressor finden:
Der Kompressor erzeugt bei der Verdichtung der Luft sehr viel Abwärme, welche nur durch einen gut belüfteten Aufstellort zuverlässig abgeführt werden kann. Oft wird dies bei der Aufstellung des Kompressors nicht berücksichtigt und es kommt zwangsläufig zu Problemen.
Somit sind folgende Punkte bei der Aufstellung zu beachten:
Haben Sie einen geeigneten Aufstellort gefunden, bringen Sie in Erfahrung, ob Sie einen geräuschgedämmten oder einen normalen Kompressor benötigen.
Alle von ROOS DENTAL angebotenen Kompressoren sind sehr laufruhig. Für die unterschiedlichen Anforderungen unterscheiden wir zwischen vier Kompressor-Baureihen:
Die Kompressoren der Baureihe MIRAGE und ECO-E sind ungedämmt, aber dennoch sehr leise. Wenn ein besonders leiser Kompressor notwendig ist, empfehlen wir die Baureihen TOP SILENT mit einem gedämmten Metallgehäuse oder die besonders leisen ECOSIL-E Kompressoren mit einem gedämmten Gehäuse aus Holzplatten.
Motoren mit der gleichen KW Leistung haben unter 230V oder unter 400V Versorgungsspannung zunächst einmal das selbe (Nenn)Drehmoment. Jedoch hat der Drehstrommotor mit 400V beim Anlaufmoment und bei kurzzeitiger Überlastbarkeit deutliche Vorteile. So zieht der 400V Drehstrommotor immer noch durch, wo es der Kondensatormotor mit 230V nicht mehr schafft.
Auch dürfte die zu erwartende Lebensdauer beim Drehstromgerät, insbesondere durch den Wegfall des Motorkondensators, etwas länger sein.
In den meisten Fällen sollte der Anwender aber keinen Unterschied merken. Dennoch sollten Sie einen 400V Kompressor bevorzugen, wenn Sie einen entsprechenden 400V Anschluss haben. Ist kein 400V Anschluss vorhanden, ist die Verwendung eines 230V Models problemlos möglich.
Kompressoren in unterschiedlichen Bauformen, Größen und Ausführungen bieten wir auch als Neugeräte an.
Damit ein reibungsloser Betrieb Ihrer druckluftbetriebenen Geräte möglich ist, sollte die Fördermenge (l/min) des Kompressors nicht zu knapp bemessen werden. Daher ist für die Wahl eines neuen Kompressors zuerst der erwartete Gesamtverbrauch zu ermitteln.
Der Druckluftverbrauch der Einzelverbraucher wird hierzu addiert und mit Hilfe einiger Multiplikatoren den Betriebsbedingungen angepasst. Der Kompressor kann dann entsprechend der ermittelten Liefermenge ausgewählt werden.
Oft ist die Ermittlung des Gesamtdruckluftverbrauchs aufgrund fehlender Angaben für die einzelnen Geräte schwierig. In der Druckluftverbraucher-Tabelle (siehe unten) haben wir die wichtigsten Geräte aus Labor und Praxis aufgeführt. Beachten Sie, dass es sich hierbei um Durchschnittswerte handelt. Für eine genaue Berechnung benutzen sie bitte die Verbrauchsangaben der einzelnen Hersteller.
Berücksichtigen Sie bitte auch, dass die angegebene Luftmenge des Kompressors meistens bei 5 bar Arbeitsdruck berechnet wurde. Benötigen Sie einen höheren Arbeitsdruck, so müssen Sie die Anforderung der Liefermenge erhöhen. Sollte Ihr benötigter Arbeitsdruck niedriger als 5 bar sein, dann erhöht sich selbstverständlich die Luftmenge/min nach oben.
Geräte-Typ | Luftmengenverbrauch (durchschnitt) |
---|---|
Zahnarzteinheit | ca. 80 l/min |
Zahnarztturbine | ca. 45 l/min |
Multi-Funktionsspritze | ca. 15 l/min |
PZR Pulverstrahlgerät | ca. 15 l/min |
Instrumenten-Reinigungsgerät | ca. 50 l/min |
CAD-CAM Fräs- und Schleifmaschinen | ca. 70 l/min |
Sandstrahlgeräte | ca. 80 - 200 l/min |
Labor Arbeitsplatz | ca. 100 l/min |
Laborturbine | ca. 45 l/min |
Alle Werte sind Durchschnittswerte und können deutlich abweichen. Genaue Werte entnehmen Sie bitte der Betriebsanleitung Ihrer Geräte.
Der Gleichzeitigkeitsfaktor f ist ein empirischer Wert, welcher der Erfahrung von Druckluftverbrauchern zugrunde liegt, die nicht gleichzeitig im Einsatz sind. Der Gleichzeitigkeitsfaktor f ist ein Multiplikator, der den theoretischen Gesamtverbrauch einer Anzahl Verbraucher den realen Gegebenheiten anpaßt.
Die folgende Tabelle zeigt die allgemein anerkannten Werte für den Gleichzeitigkeitsfaktor (f):
Anzahl der Verbraucher | Gleichheitsfaktor (f) |
---|---|
1 | 1,00 |
2 | 0,94 |
3 | 0,89 |
4 | 0,86 |
5 | 0,83 |
6 | 0,80 |
7 | 0,77 |
8 | 0,75 |
9 | 0,73 |
Berechnung der mittleren Einschaltdauer
Um den Druckluftbedarf eines Druckluftnetzes zu ermitteln, ist nicht nur der Druckluftverbauch der einzelnen Geräte zu addieren. Es sind einige Faktoren zu berücksichtigen, die den Druckluftverbrauch beeinflussen.
Die meisten Druckluftgeräte, wie z.B. Turbinen, Sandstrahler und Ausblaspistolen sind nicht durchgehend im Einsatz. Sie werden je nach Bedarf ein- und wieder ausgeschaltet. Für eine repräsentative Bedarfsermittlung ist es daher wichtig die mittlere Einschaltdauer (ED) zu ermitteln.
Zur Ermittlung der mittleren Einschaltdauer ED dient folgende Formel:
ED = T(E) / T(B) x 100%
ED = mittlere Einschaltdauer (%)
T(E) = Einsatzzeit (min)
T(B) = Bezugszeit (min)
Beispiel:
Eine Turbine ist im Laufe einer Stunde 15 Minuten in Betrieb.
T(E) = 15 Minuten
T(B) = 60 Minuten
ED = 15 / 60 x 100 (%)
ED = 25 %
Die Einschaltdauer ED der Turbine beträgt also 25%.
Zur Feststellung des gesamten Druckluftbedarfs eines Druckluftnetzes sind die Verbraucher in zwei Gruppen aufgeteilt:
Automatische Druckluftverbraucher
beeinhalten kontinuierlich laufende Maschinen und länger andauernde Arbeitsvorgänge, die Druckluft verbrauchen. Diese müssen mit ihrem vollen Einzelverbrauch (q) in der Bedarfsrechnung berücksichtig werden.
Druckluftverbraucher | Anzahl A (Stk) |
Einzelverbrauch q (l/min) |
Gesamt (l/min) A x q |
---|---|---|---|
CAD-CAM Fräs- und Schleifmaschinen | 2 | 70 l/min | 140 l/min |
Summe Q(A) (l/min) | 140 l/min |
Allgemeine Druckluftverbraucher
sind im allgemeinen nur zeitweise und zeitversetzt im Einsatz. Für diese Vorgänge kann eine mittlere Einschaltdauer (ED) ermittelt werden (siehe oben).
Die mittlere Einschaltdauer (ED) und der Gleichzeitigkeitsfaktor (f) werden bei den allgemeinen Verbrauchern als bedarfsmindernde Multiplikatoren in die Berechnung mit einbezogen.
Druckluftverbraucher | Einschaltdauer ED (%) |
Anzahl A (Stk) |
Einzelverbrauch q (l/min) |
Gesamt (l/min) A x q x ED / 100 |
---|---|---|---|---|
Sandstrahlgerät | 10 | 1 | 100 l/min | 10 l/min |
Laborturbine | 25 | 2 | 45 l/min | 22,5 l/min |
Labor-Arbeitsplatz | 55 | 2 | 100 l/min | 110 l/min |
Summe Q (l/min) | 142,5 l/min | |||
Gleichzeitigkeitsfaktor f | 0,86 | |||
Summe Q(f) = f x Q (l/min) | 122,55 l/min |
Gesamtdruckluftverbrauch
Der theoretische Gesamtdruckluftverbrauch Q(gesamt) ist die Summe aus dem Druckluftverbrauch der automatischen Verbraucher und der allgemeinen Verbraucher.
In unserem Beispiel würde die Rechnung wie folgt aussehen:
Q(gesamt) = Q(f) + Q(A)
Q(gesamt) = 140 l/min + 122,55 l/min = 262,55 l/min
Um von dem Gesamtverbrauch einer Anzahl von Verbrauchern auf die tatsächlich benötigte Liefermenge eines Kompressors zu kommen, sollten Sie noch verschiedene Zuschläge berücksichtigen.
Verluste
Verluste durch Leckage und Reibung treten in allen Teilen des Druckluftsystems auf. Bei neuen Druckluftsystemen muß man ca. 5 % der Gesamtliefermenge als Verluste veranschlagen. Da mit zunehmendem Alter die Leckagen und Reibungsverluste in Druckluftsystemen erfahrungsgemäß zunehmen, sollten bei älteren Netzen Verluste bis zu 20 % angenommen werden.
Reserven
Die Dimensionierung eines Druckluftsystems erfolgt aufgrund der aktuellen Einschätzung des Druckluftverbrauchs. Erfahrungsgemäß steigt der Verbrauch in der Zukunft an. Es ist ratsam, kurz- und mittelfristige Erweiterungen des Netzes bei der Dimensionierung des Kompressors zu berücksichtigen. Geschieht dies nicht, kann dies unnötige Kosten mit sich bringen. Je nach Perspektiven können bis zu 100 % für die Reserve veranschlagt werden.
Kompressoren mit einem Kessel arbeiten alle nach dem selben Prinzip. Ein Verdichter (Motor) verdichtet die Luft und presst sie in einen Kessel. Die Druckluft kommt somit aus dem zuvor befüllten Druckluftbehälter und nicht direkt vom Kompressormotor.
Dieses Prinzip ermöglicht es einem Kompressor nicht im Dauerbetrieb zu arbeiten. Der Motor springt also an, füllt den Kessel mit komprimierter Luft und geht danach in den Ruhemodus. Ist der Behälter nun unter einem gewissen Druckbereich, füllt der Kompressor diesen Druckluftbehälter erneut mit Luft und geht wieder aus.
Die von uns angebotenen Kompressoren gibt es mit 25, 50 und 100 Liter Druckbehältern.
Die sicherheitstechnische Überprüfung, die Festlegung der Prüffristen sowie die Gefährdungsbeurteilung kann der Betreiber seinem Sicherheitsbeauftragten (befähigte Person nach BetrSichV) übertragen. Die Prüfung der Druckluftbehälter muss je nach Druckliterinhaltsprodukt PS x V außer Haus gegeben werden.
Prüfung vor der Inbetriebnahme: PS x V < 200 befähigte Person / PS x V > 200 ZÜS
Wiederkehrende Prüfung: PS x V < 1.000 befähigte Person / PS x V > 1.000 ZÜS
PS = maximal zulässiger Druck / V = Volumen
Die Prüffristen werden anhand der Behälterpapiere in der sicherheitstechnischen Bewertung festgelegt. Als Höchstgrenze für wiederkehrende Prüfungen gelten in Deutschland 5 Jahre für die innere Prüfung und 10 Jahre für die Festigkeitsprüfung.
Winkelstücke, Handstücke und Turbinen sind unverzichtbare Werkzeuge in jeder Zahnarztpraxis. Die filigrane Mechanik muss hohen Belastungen Stand halten. Zu Fehlfunktionen kommt es meist durch Fehlbedienung, Pflegefehler, Fall- oder Schlagschaden und normalem Verschleiß.
Wir haben mit unserer kostenlosen Pflegefibel für Praxis und Labor, unser Wissen aus über 40 Jahren Reparatur, für Sie zusammengefasst und mit vielen Bildern einfach veranschaulicht.
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Mo-Do 08:00 - 14:00 Uhr
Fr 08:00 - 13:00 Uhr
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